Als Vorbereitung für meine Grand Tour 2021, habe ich meine letzte Fahrt nochmal in MyRoute-App nachgeplant. Den Link für die Route findet Ihr auf meinem myrouteapp Profil. https://www.myrouteapp.com/en/social/route/4124671?mode=share

Ich empfehle folgende Ablauf für die Route, Änderungen nach belieben jederzeit möglich und erwünscht 😉

Freitag Nachmittag:

  • Anreise bis Annecy (FR) zum Waypoint 1. Annecy ist ein Besuch und ein Spaziergang wert – sehr schöne Umgebung und direkt am See. Es gibt Zahlreiche Hotels, die zu einem Abendessen einladen.

Samstag – Day 1:

  • Frühes Frühstück, ich verzichte da meist drauf und esse lieber unterwegs ein Croissant von einer Bäckerei.
  • Die ersten Kilometer führen zum „Col de la Madeleine“, mit einer sehr schöne Aussicht und wenig befahrenen Strasse.
Col de la Madeleine
Col du Glandon
  • Danach geht es zu einem meiner persönlichen Favoriten in den Hochalpen… „Col du Glandon“ vom Norden angefahren, eine herrliche Strasse die sich sehr flüssig fahren lässt.
  • Nächste Etappe ist der berühmte „Col du Galibier“.
Col du Galibier
  • Auf dem Weg zu „Col d’Izoard“ gibt es einige Möglichkeiten sich noch ein schmackhaftes Mittagessen zu gönnen.
  • Im eigenen Tempo geht es weiter Richtung Jausiers, dort kann man recht gut übernachten. Ich habe hier zwei Optionen in die Route als POIs aufgenommen, die ich empfehlen kann. Das eher einfachere Résidence Château des Magnans by Popinns oder das noblere Villa Morelia.
  • In der Stadt Jausiers gibt es nicht viel zu erleben. Man kann aber einen schönen Spaziergang machen, in der lokalen Pizzeria ordentlich essen oder in der Villa Morelia gehobene Küche geniessen.
Jausiers im Abendlicht – ein Spaziergang ist zu Empfehlen.
  • Was auch zu empfehlen ist, kurz vor dem Sonnenuntergang Richtung „Cime de la Bonette“ – Waypoint 10 aufbrechen. Am Gipfel die Ringstrasse fahren, und auf die Bergspitze den kurzen Fussweg nehmen. Bei gutem Wetter hat man einen genialen Ausblick über die Alpen. Die Auffahrt und Abfahrt sind mit die besten Strassen die Europa für Petrolheads zu bieten hat… gerade am frühen Abend, ist kaum noch Verkehr auf der Strasse und man kann flüssig fahren.
Cime de la Bonette darf auf keiner Alpen Tour durch Frankreich fehlen!
Gerade bei Sonnenaufgang oder kurz vor Sonnenuntergang sind die Strassen leer und flüssig zu fahren!

Sonntag – Day 2:

  • Am Tag 2 hat man die Wahl, entweder geht es nach Waypoint 10 weiter in Richtung Süden, z.B. zum Richtung Nizza fahren und von dort dann nach Hause am Montag. oder…
  • Man fährt sehr früh am Morgen zum Sonnenaufgang nochmal die Bonette und kehr bei Waypoint 10 um Richtung Norden.
  • Eines von zwei Highlights des Tages wäre dann der „Col de l’Iseran“. In den umliegenden Wintersport-Orten kann man auch gut eine Pause einlegen. Viele Restaurants und Bars in Frankreich bieten zum Mittag ein gute, kleine Tagesmenü zu sehr günstigen Preisen an. Da im Sommer viele Wirte auf Ausflugsgäste auf zwei Rädern (Fahrrad & Motorrad) bauen, sollte sich durchaus was finden lassen.
Col de l’Iseran darf auf dem Weg nach Norden nicht fehlen.
  • Auf dem Weg weiter nach Norden nehmen wir den „Col du Petit-Saint-Bernard“ um die Grenze von Frankreich nach Italien zu überqueren.
Der kleine Sankt Bernard ist schnell passiert.
  • Danach geht es weiter den zweitem Highlight des Tages entgegen – immer in Richtung Norden von Italien in die Schweiz via „Col du Grand Saint-Bernard“.
Die Auffahrt zum grossen Sankt Bernard ist atemberaubend schön.
  • Auf dem Weg zum Abschluss des Tages 2 in Martigny nehmen wir noch ein paar Nebenstrasse via „Col de Champex“ mit.
  • In Martigny finden sich mehrere Hotels, die allerdings alle mit Schweizer Preisen nicht ganz günstig sind.

Montag – Abreise:

  • Wer nicht schon am Abend vorher den Heimweg angetreten hat, der hat nun die Wahl entweder via Autobahn den schnellen Abgang zu machen.,…

    oder falls man noch einen ganzen Tag Zeit hat…
  • weiter in Richtung Osten dem Tal auf den Spuren von James Bond Richtung Furkapass bis Chur folgen. Damit schneidet man einmal durch die Schweizer Alpen und erklimmt einige der schönsten Passstrassen der Welt. (Achtung – das sind gut 5 Stunden Fahrzeit bis Chur, auch wenn das Navi glaubt es sind nur 3!)
    Es ergeben sich hier natürlich noch einige andere nette Kombination, z.B. via Grindelpass & Luzern.

Ein paar Gedanken zum Schluss:

  • Folgt man der vorgeschlagenen Route, dann legt man an einem Wochenende ohne An- & Abfahrt gute 900km auf sehr schönen Strassen zurück. Das ist schon recht sportlich und ist sehr „Auto“ fokussiert – man muss bereit sein am Tag gut 7h zu fahren.
  • Die Route lässt sich sehr einfach sowohl in Richtung Süden, als auch Osten erweitern (siehe oben). Das habe ich ebenfalls bereits mehrfach gemacht, dann sollte man aber entsprechend zusätzliche Stopps einplanen und damit natürlich auch mehr Urlaub nehmen.
  • Falls man nicht ans Wochenende gebunden ist, dann empfehle ich die Anreis auf Sonntag zu legen. Unter der Woche sind weniger Touristen & Fahrradfahrer unterwegs als am Wochenende. Dafür muss man mit gelegentlichen Baustellen und LKW Verkehr rechnen, was sich aber meist in Grenzen hält.
  • Den Zeitpunkt für die Fahrt würde ich auf den späten Sommer bzw. frühen Herbst legen. Es sind deutlich weniger Leute unterwegs und die Pässe sind dann meist noch schneefrei. Im Frühling oder frühen Sommer sind viele Pässe noch mit Wintersperren belegt bzw. Bauarbeiten zur Beseitigung der Frostschäden im Gange, das kann nervig sein.
  • Generell empfiehlt es sich nach Radrennen Ausschau zu halten (z.B. Tour der Suisse, Tour de France). Finden diese zur selben Zeit statt, dann sind Hotelzimmer teuer und ggf. knapp – schlimmer sind allerdings die gesperrten Strassen. Ein weiterer Grund im Herbst zu fahren, dann sind die Strassen gerade in Frankreich noch gut präpariert von der Tour der France und die Baustellen weg 😉
  • Bei den Unterkünften haben ich bisher drei Strategien verfolgt:
    1. Start Hotel z.B. in Annecy fest buchen, dabei etwas billiges mit Parkplatz und 24h Rezeption nehmen, damit man auch bei starkem Verkehr nicht in Schwierigkeiten kommt (bei diesen Tripp so gemacht). Alternative kann man auch entlang der Anfahrtsroute bei einer der grossen Ketten als last-minute walk-in aufschlagen, je nach dem wie weit man gekommen ist. Das funktioniert besonders gut in grösseren Städten, weniger gut in den Bergen. Danach buche ich jeweils um die Mittagszeit entlang der Route über die üblichen Hotelportale ein entsprechendes Hotel online. Man fährt dann im Zweifel einfach etwas weiter oder kürzer an einem Tag. Dies eignet sich insbesondere dann, wenn die Route nur locker geplant war. Man sollte aber auch bereit sein Umwege in Kauf zu nehmen, wenn alles belegt ist oder einem die Gegend nicht gefällt. Oder man entscheidet sich spontan mehr Luxus zu konsumieren, als man das normal machen würde. (siehe z.B. meine erste Fahrt im 911er nach Nizza)
    2. Start Hotel (billig), Zwischenstationen und Abschluss Hotel (gut bis nobel) fix gebucht inkl. Parkplatz & besonderem Essen oder Konzert / Opern Besuchen. Das funktioniert dann gut, wenn man die Route vorher sehr genau geplant hat, Fahrzeiten realistisch bestimmt hat, ausreichend Pausen & Puffer geplant hat und zu fixen Tagen an fixen Orten ankommen will. (siehe z.B. mein Bericht zur Reise nach Cannes, hier war das Abschlussziel ein gemietetes Ferienhaus im Hinterland von Cannes).
    3. Am Zielort eine Ferienwohnung / Ferienhaus buchen, Anfahrt ggf. mit Zwischenstopp on the fly buchen, danach die Ferienwohnung als Base Camp nutzen und Tagesausflüge machen. (siehe z.B. meine Besuch in den Dolomiten.)

Ich wünsche viel Spass beim „Erfahren“ der Route 😀