Was ist die beste Art der Entspannung mit der Garantie zum Erfolg in wenigen Stunden? Für mich war es dieses Jahr ein Road Trip von Davos (CH) nach Brixen (IT) mit dem Carrera S. Allein der erste Tag bis zur Übernachtung in Ponte di Legno war gespickt mit zahlreichen Pässen und unzähligen Kurven.
Bei gutem Wetter und wenig Verkehr waren mit fast 8h reiner Fahrzeit so manche atemberaubende Kulisse erklommen und noch schneller wieder verlassen.
War der erste Tag noch geprägt von kleinen Strassen über steile Berge, folgte am zweiten Tag echtes GT Feeling – auf neuem italienischen Asphalt auf dem Weg Richtung Brixen via Bozen. Mit vielen schnellen Kurvenpassagen macht die Strecke unglaubliche Freude. Zum krönenden Abschluss des zweiten Tages kann man noch kurz hinter Bozen bei Cornedo ins Tiroler Hinterland fahren.
Herrliche Waldstrassen führen vorbei an guten Bergasthöfen mit zünftigem Mittagessen (z.B. Oberölgard in Oberkarneid, 16, Cornedo Bozen, Italien, beim Lantschner Bernhard) – grandiose Auf- und Abfahrten sind inklusive!
Ein nicht unerheblicher Teil der Begeisterung (und Entspannung) wird natürlich durch den 911er erzeugt. Auf den kurvigen Strecken und teils zügig zu fahrenden Etappen fühlt sich der Porsche in seinem Element. Dabei liegt es beim Fahrer, zwischen Sport Plus aggressiv und lässig gleitend zu wählen. Beide extreme sowie sportliches Kurvenräubern verträgt der Carrera S ohne Probleme. Dabei spielt die gefahrene Geschwindigkeit eine eher unter geordnete Rolle. Der Porsche vermittelt vielmehr eine unglaubliche Sicherheit, jede Kurve mit der zulässigen Höchstgeschwindigkeit zu nehmen und dabei Seitenkräfte aufzubauen die zur Begeisterung zwingen.
Am deutlichsten wird dies, wenn man doch mal andere Verkehrsteilnehmer vor sich hat und gezwungen wird, stärker als nötig vor Kurven zu bremsen. Nach einigen Stunden greift man dann doch auch mal zu den Schaltwippen am Lenkrad, wobei dies doch eher Spielerei bleibt und nicht wirklich einen Mehrwert bringt. Wer die italienischen Landstrassen richtig nutzen will, sollte Motor&Getriebe in Sport Modus und PASM auf Normal stellen. Die Kombination garantiert hervorragen ansprechendes PDK und hell wachen Boxer-6-Zylinder im Heck sowie ein Fahrwerk welches auch auf schlechten Passagen exzellent anspricht und dabei genug Komfort behält. Etwas schade ist es hingegen, dass mein 997.2 C2S keinen Klapperauspuff hat, so manche Szene hätte noch etwas mehr Untermalung vertragen können. Doch auch ohne die Klappen im Auspuff, der Boxer Sound geht ins Ohr und macht süchtig.
Auf so einer Tour sollte einem auch egal sein, wenn der Tank keine 300km reicht und Reifen schneller abfahren – es dient ja schliesslich der Entspannung! Man befindet sich auf diesen Strassen übrigens häufig in guter Gesellschaft. Auf meiner Fahrt habe ich neben zahlreichen 911ern , Ferrari & Co auch einige Caterhams und KTM X-Bows gesehen – quasi in natürlicher Umgebung ;-). Stören tun allenfalls die gelegentlich auftretenden Kombinationen aus Autos, Wohnmobilen, Motorrädern und Fahrradfahrern.
Erstmal in Brixen angekommen befindet man sich an einem idealen Ausgangspunkt für Ausflüge nach Bozen, Meran oder in die Dolomiten bis Cortina d’Ampezzo. Hier bieten sich neben unglaublichen Ausblicken auf die einmalige Berglandschaft auch genügend Kurven zum Ausleben automobiler Träume. Wer will kann natürlich auch die Wanderstiefel auspacken und die Autoschlüssel im Rucksack verstauen.
Zur Übernachtung gibt es in und um Brixen zahlreiche Hotels aber auch einige AirBnB Unterkünfte. Unsere war hervorragend gelegen und mit sehr guten Restaurants in der Nähe ein echter Glückstreffer. Wer mehr Luxus will, kann auch in Meran bleiben – dort bietet die Therme allen die mehr auf Wellness stehen ein entsprechendes Angebot.
Der Rückweg über die Passtrasse Giovo von Sterzing nach St. Leonhard in Passeier, weiter Richtung Timmelsjoch und zum Abschluss noch über die Silvretta Hochalpenstraße lässt eine Woche in Süd Tirol angemessen ausklingen. Natürlich kann man auch in 3h bequem über die Brenner Autobahn und Innsbruck zurück in die Heimat fahren, aber wer will das schon – wenn er auch den Umweg nehmen kann 😉
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