Du lebst im Süden von Deutschland oder in der Ost-Schweiz oder Westen von Österreich? Hast ein Wochenende für Dich und willst raus? Abseits der üblichen Wege Dich bewegen? Willst Samstag Abend schön Essen und bisschen Feiern?

Dann empfehle ich eine Tour nach Lecco – Samstag in der Früh losfahren, Sonntag am Abend zurück sein. Dazwischen kann man sich an tollen Strassen, schönen Ausblicken und gutem italienischen Essen erfreuen! Die geplante Route erstreckt sich über ca. 560 km und lässt sich gut in 2 Tagen mit Übernachtung bewältigen.

Lecco liegt am südöstlichen Ende eines Ausläufers des Comer Sees

Auf dem Weg in Richtung Süden steuern wir zunächst entspannt in Richtung Passo dello Spluga – Splügenpass auf der A13. Aber anstatt den San Bernardino von Norden nach Süden zu nehmen, folgen wir den engen Kurven hinauf zum Splügenpass. Die Strasse ist meist erst nach Ostern befahrbar. Um die Nacht am See zu verbringen, lohnt es sich sowieso eher im Spätsommer zu fahren und dann ist die Wintersperre auch schon lange vergessen.

Lago die Montespluga – hier wird Strom aus Wasserkraft gewonnen.

Direkt hinter dem Pass auf italienischer Seite folgt der Lago die Montespluga mit einigen schönen Ausblicken, aber eher ungemütlichem Wetter und Wind.

Etwas schlechtes Wetter reduziert den Spass im 911er nicht!
Den Blick in Richtung Süden, die Wolken brechen langsam auf!

Als mögliches Zwischenziel für eine Pause bietet sich Chiavenna an. Ein klassisches italienisches Städtchen mit eigenem Charm. Auf dem Weg dorthin windet sich die Landstrasse durch schöne Landschaft und der 911er läuft geschmeidig den Berg runter.

Hinter jeder Kurve gibt es neue Blickwinkel zu entdecken.
An Kurven sollte es auf den folgenden Kilometern nicht mangeln.

Kurz hinter Chiavenna kann man bei einem lokalen Rasthof (Moreschi s.r.l.) direkt lokale Produkte einkaufen, einen Espresso trinken oder herrliche Panini verspeisen. Falls man nicht schon in Chiavenna gespeist hat, auch ein guter Ort für ein unkompliziertes Mittagessen.

Auf dem Weg liegen lokale Geschäfte, die für eine Pause oder Einkauf sehr gut geeignet sind.

Ist man erst spät am Tag losgefahren und möchte früh im Hotel sein, dann geht es nach Chiavenna direkt Richtung Comer See und immer entlang des Ost Ufers bis nach Lecco.

Meine Route führt allerdings ab Sant’Agata erst ein Stück in Richtung Osten und dann durch die Berge auf verwinkelten Nebenstrassen bis San Giovanni Bianco. Nahezu kein Verkehr, enge Strassen und jede Menge Kurven füllen den Nachmittag, so dass man am späten Nachmittag in Lecco ausrollt. Als Hotel habe ich das ordentliche renovierte NH Hotel gewählt, es gibt aber auch noch einige Alternativen – man sollte nur auf einen Parkplatz achten.

Als Hotel empfehle ich das örtliche NH Hotel – sehr praktisch direkt in der Stadt und mit Parkplatz.

In Lecco selber lässt es sich gemütlich am Ufer des Comer Sees spazieren und die Aussicht geniessen.

Am frühen Abend kann man dann eine kleine Wanderung auf die andere Seite des Sees machen und zu Villa Giulia zum Abendessen gehen. Von der Terrasse dieses gehobenen Lokals / Hotels sieht man den Hausberg von Lecco im Licht der Abendsonne erstrahlen. Kulinarisch überzeugt die Villa Giulia auf ganzer Linie!

Für den Rückweg sollte man entweder Taschenlampen haben oder ein Taxi ordern – sonst ist es ggf. etwas dunkel 😉 Aber der Blick auf das erleuchtete Lecco ist sehr schön.

Wer dann noch fit und munter ist, wird in Lecco zahlreiche Bars und (zumindest vor und nach Corona) ein aktives Nachleben entdecken – in dem gerade am Samstag Abend so richtig was los ist.

Der Sonntag sollte entspannt angegangen werden – Frühstück und ganz locker den Aufbruch planen. Die Italiener lieben das Fahrrad und der Sonntag ist der Tag der Fahrräder. Man wird also auf Nebenstrassen laufend mit Pulks von begeisterten künftigen Giro d’Italia Teilnehmern aller Altersklassen konfrontiert. Eine gute Pace darf man an so einem Tag also nicht erwarten.

Wir fahren zunächst in Richtung Nordwesten erneut am Ufer des Sees, bevor wir nach Links abbiegen und den Colma di Sormano erklimmen, um dann in Richtung Como auf der anderen Seite des Berges direkt erneut am Ausläufer des Comer Sees auszurollen. Ist die Einreise in die Schweiz geschafft, geht es zunächst via Autobahn in Richtung Norden, immer dem San Bernardino entgegen. Seine langen, schnellen Kurven sind gerade bergauf ein echtes Vergnügen, welches man hoffentlich ohne grossen Verkehr bewältigt.

2066m über Null entspannt in der Sonne einen Espresso trinken und Schweizer Schokolade essen… was gibt es schöneres an einem Sonntag Nachmittag?

Aber bei der Ausfahrt „San Bernardino“ verlassen wir die A13 und begeben uns auf die alte Passstrasse. Die nächsten Kilometer beglücken mit Spitzkehren und schönem Ausblick hinunter ins Tal. Oben angekommen, kann man bei gutem Wetter einen Espresso direkt auf der Passhöhe im San Bernardino Ospizio geniessen.

Ohne Verkehr und mit der richtigen Bereifung ist die Auffahrt zum San Bernardino von Süden nach Norden ausgesprochen kurzweilig 😉
Das Bild transportiert leider nicht den Geruch von warmen Bremsen, Reifen und Auspuff, der nach zügiger Fahrt zur Passhöhe verströmt… ein 911er muss einfach gefahren werden.

Der Heimweg führt zunächst weiter über die Passstrasse zur A13 entspannt nach Norden, quasi ein lockeres Auslaufen nach einem dynamischen Wochenende!

Ich habe hier noch das Roadbook verlinkt, falls jemand unabhängig von MyRouteApp sich das ganze anschauen möchte.