Ein Besuch in Süd Tirol bereichert das Leben. Insbesondere wenn man Anreise, Aufenthalt und Abreise direkt auf die Bedürfnisse eines Petrol Heads zu schneidet!
Mein erster Road Trip mit meinem 997 Carrera S erfreut mich noch heute, wenn ich daran denke. Süd Tirol verbindet tolle Landschaft, tolles Wetter, guten Wein und Essen mit guter Laune und einem besonderen Licht, welches Sorgen verschwinden lässt.
Im August 2023 stand also endlich mal wieder ein Trip nach Meran auf dem Plan. Gemeinsam mit Freunden und einer diversen Fahrzeugwahl, ging es im Ostschweizer Rheintal los via Davos, immer in Richtung Schweizer Nationalpark. Aus meiner Garage fuhr meine Frau den GT3 und ich den Caterham.
Hinter Davos gilt es zunächst den Flüela Pass zu überqueren. Hat man keinen Wohnwagen oder langen LKW vor sich (die da eigentlich nicht fahren dürfen!!!), dann ist das eine sehr kurzweilige Angelegenheit und die Kilometer danach sind von der Kategorie – beste Schweizer Bergstrasse – einfach herrlich.
Dank der Anfahrt bis Davos, ganz gemütlich via Autobahn & Schnellstrasse, ist die Mechanik unserer Sportwagengruppe aufgewärmt und bereit für die erste Passfahrt des Tages. Wir fahren dabei nicht Konvoi sondern jeder in seinem Tempo bis zum nächsten Ziel, das ist entspannend & erhöht die Verkehrssicherheit.
Nächster Stopp auf der Route und sehr empfehlenswerte für einen Kaffee & Gipfeli – wobei auch das Mittagessen nicht zu verachten ist – das Hotel Parc Naziunal.
Nach einer Pause, geht es weiter in Richtung Osten – dem wohl bei Petrol Heads bekanntesten Pass der Welt entgegen. Neben der Stelvio Passhöhe liegt die Tibet Hütte als nächste Ziel auf der Route und eignet sich ideal für unser Mittagessen!
In Santa Maria im Müstertal geht es rechts ab zum Umbrail Pass – Fahr- & Belagstechnisch anspruchsvoll, schrauben wir uns immer weiter in die Höhe unserem Ziel entgegen. Kurz hinter der Grenze Schweiz-Österreich treffen wir auf die Süd-Rampe vom Stelvio und klinken uns in das dichte Gewusel zur Passhöhe ein. Der Parkplatz der Tibet Hütte ist nichts für schwache Nerven, entschädigt aber mit einem tollen Ausblick auf die unzähligen Kehren die den Stelvio so berühmt machen. Insbesondere die Süd Tiroler Knödel Variation kann man nur empfehlen, viel Betrieb hat es immer – manchmal muss man etwas Geduld haben, aber Ausblick & Essen entschädigen dafür. Kurz nach unserer Ankunft zeigen die Berge wie unberechenbar sie sind. Hatten wir bis dahin schönstes spät sommerliches Wetter, bricht plötzlich ein kalter Wolkenbruch über uns herein.
Knödel und Espresso sind genüsslich verzehrt, so können wir uns auf die letzte Etappe vorbereiten. Unsere Gruppe teilt sich wie geplant. Der 991 4S fährt zurück nach Hause in die Schweiz. Der GT3 fährt direkt nach Meran zum Hotel, passiert dabei die nördliche Rampe des Stelvio ohne grössere Probleme. Alpine und Caterham fahren in Richtung Süden und nehmen den kurvigen Umweg via Bormio und Passo del Gavia. Gefühlt machen die Italiener einfach mal nichts an Ihren Strassen – der Gavia scheint seit meinem letzten Besuch in 2016 kein bisschen besser geworden zu sein und das Wetter mag uns auch nicht. Im engen Tal geht es weiter in Richtung Osten – leider bremst uns eine Vollsperrung nach einem Frontalunfall auf der SS42 für eine gute Stunde aus. Zu dem Zeitpunkt ärgerlich, wie sich später zeigen soll, jedoch keine schlechte Fügung. Denn als es endlich weiter geht und sich der Stau aufgelöst hat, ist auch der Feierabendverkehr verschwunden. Ausser uns, kaum ein Auto zu sehen und hinter Bozzana schwenken wir in Richtung Norden und eilen den Berg hinauf in Richtung Mione. Die SP6 ist eine geniale Bergstrecke und macht bei nun abgetrockneter Strasse so richtig gute Laune, sie geht in die SP86 über, die noch einen drauf setzt und dem Hofmahdjoch entgegen strebt. Die wilde Kurvenhatz geht weiter über St. Pankraz bis sie oberhalb von Lana endet. Nun sind es nur noch wenige Kilometer an Meran vorbei bis zu unserem Hotel.
Wir haben uns für die nächsten Tage im Hanswirt in Rabland einquartiert. Das 4 Sterne Hotel hat eine Garage, Pool, schöne Zimmer, sehr gutes Essen und super freundliches Personal, sowie eine ordentliche Weinkarte. Nur Massagen werden zu dem Zeitpunkt mangels Personal nicht angeboten. Dafür geht es nach dem ersten Besuch im Pool zum ersten Abendessen.
Der nächste Tag wird ein Ruhetag. Ich starte mit einem Besuch des Pools, gefolgt von einem ausgiebigen Frühstück. Danach nehmen wir den Bus nach Meran und geniessen die Stadt bei herrlichem Wetter. Ein ausgedehnter Spaziergang und ein kleines Bier am Rande der sprudelnden Passer sowie ein leckeres Eis neben der Wandelhalle direkt am Fluss gehören zu jedem Besuch dazu.
Am Nachmittag besuchen wir noch die Eisenbahn Erlebniswelt in Rabland, dort lässt sich Meran & Umgebung detailgetreu in kleinem Maßstab bewundern. Mit viel Liebe sind die Berglandschaft und die bekannten Sehenswürdigkeiten nachgebaut. Auch für Petrol Heads finden sich ein paar „Szenen“ auf den unterschiedlichen Etagen des Museums. Ich verzichte hier auf Bilder aus der Erlebniswelt – die sollte man mit eigenen Augen erkunden, es lohnt sich!
Am späteren Nachmittag lädt der Pool zum Entspannen ein und der Pool Service bringt ein paar Drinks direkt an die Liege – was will man mehr? Das Abendessen ist auch am zweiten Abend ausgezeichnet und wir erkunden die lokale Weinbaukultur dank des gut geführten Weinkellers.
Der kommende Tag steht in Zeichen von James Bond. Ja richtig, denn es geht nach Cortina d’Ampezzo, wo schon Roger Moore in tödlicher Mission mit seinem Lotus Esprit turbo vorbeigeschaut hat.
Leider sind seit 1981 einfach mal viel mehr Menschen in der Region unterwegs – fahrtechnisch ist der Tag meist ernüchternd. Die Blechlawine wälzt sich durch die Berge. Erst am späteren Nachmittag, auf dem Rückweg oberhalb von Bozen in den Bergen, können wir die Autos artgerecht bewegen.
Am Rande der Bergstrassen steht in fast jeder Parklücke ein Wohnmobil oder Campervan, auf den Strassen fahren die Kolonnen bergauf und -ab dicht gereiht. Von unberührter Natur kann hier keine Rede mehr sein und es steigt in einem das schlechte Gewissen auf, zu dem unwirklichen Treiben beizutragen.
Der Verkehr lässt erst oberhalb von Bozen wieder nach, wo sich uns ein atemberaubender Ausblick auf die Dolomiten präsentiert. Die SP99 bzw. SP98 ist die deutlich emotionalere Route von Bozen nach Meran, als die SS38 unten im Tal! Hier fahren nur wenige Autos und Motorräder, die zumeist mit angemessenem italienischem Tempo unterwegs sind. GT3 und Alpine können endlich mal etwas die Beine strecken.
Der letzte Abend ist erneut kulinarisch vom Hanswirt Team gelungen gestaltet und mit der Weinauswahl entdecken wir nun auch noch das Piemont.
Nach einem ausgiebigen Frühstück machen wir uns auf den Rückweg, erneut über unterschiedliche Strecken. Caterham und Alpine fahren über das Albula Hospiz, ein gelungener Abstecher und Abschluss für unser Petrol Head Wochenende.
Fazit – Süd Tirol ist schön. Die An- & Abfahrt lässt sich nach jedem Geschmack gestallten. Es gibt nur wenige Orte auf der Welt, wo das Auto, Strassen, Kultur und kulinarische Genüsse so gut in Einklang zu bekommen sind. Wer auch noch die atemberaubend schönen Dolomiten besuchen will, sollte die Wochenende & Urlaubszeiten der Italiener meiden, da sonst einfach überfüllt. Hanswirt in Rabland – Unser Hotel westlich von Meran können wir uneingeschränkt empfehlen. Es findet sich aber auch für kleineres Geld in der Gegend sehr gute Küche und Unterbringung.
Kommentare von JR
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