Als echter Petrolhead muss man sich irgendwann mal damit beschäftigen, ob es nicht doch mal ein Sportwagen aus Italien sein soll. In 2021 habe ich zwischen Ferrari 458 oder Caterham Seven 485 CSR geschwankt… am Ende habe ich mich für den Engländer entschieden.

Der von Pininfarina gezeichnete 458 wirkt wie eine Skulptur.

Der Gedanke an den Supersportwagen aus Maranello schlummert aber weiter im Hinterkopf. Mein YouTube Abo Feed liefert auch regelmässig passende Videos und befeuert damit die stille Begeisterung. Wie einst beim Caterham hat eine Probefahrt einen grossen Einfluss auf die Antwort der Frage, ob ein solches Auto in die Garage passt.

Im Herbst 2022 ist mir bei Autoscout24.ch ein interessantes Fahrzeug aufgefallen. Da ich sowieso einen Ausflug mit dem Caterham unternehmen und bei einem Sparco Händler nach neuen Handschuhen schauen wollte, konnte ich spontan eine Besichtigung des 458 in meinen freien Tag einbauen.

Rot mit schwarzem Dach sieht gut aus, leider ist das Dach nicht original lackiert ab Werk schwarz.

Eigentlich bin ich nicht davon ausgegangen, dass sich eine Probefahrt ergibt – normal sind die Händler hier verständlicherweise sehr zurückhaltend. Ungefragt wurde mir aber die Möglichkeit eine kleine Runde zu drehen angeboten, was ich natürlich nur zu gerne angenommen habe.

Wie in YouTube häufiger kritisiert, macht Ferrari die Bedienung seines Supersportwagen nicht gerade einfach…

Meine erste Fahrt mit einem Ferrari war nur kurz und auf mir unbekannten Strassen – aber immerhin so hat es ja beim Caterham auch angefangen.

Sofort fällt die unheimlich sensible und leichtgängige Lenkung auf, genauso die enorme Performance die der V8 in der Lage ist auf die Strasse zubringen – dabei braucht er aber Drehzahl und man ist unheimlich schnell ausserhalb legaler Geschwindigkeitsbereiche. Der Mittelmotor Super Sportwagen überzeugt durch seine Wendigkeit und Agilität. Die Geräuschkulisse ist ansteckend und macht süchtig nach einer Rennstrecke – das Auto will jederzeit vorwärts. Zu meinem Erstaunen, ist der 458 trotz seiner Grösse sehr gut auf der Strasse zu platzieren und man baut sehr schnell Vertrauen auf. So richtig Spass macht er aber auf kleinen Landstrassen mit 80km/h Limit nicht, hier besticht dagegen der Caterham mit unglaublichem Fahrspass auch bei niedrigen Geschwindigkeiten.

Der V8 Motor demonstriert die hohe Kunst der freiatmenden Verbrennungskraftmaschine

Gleichzeitig irritierte dieser Wagen selber mit einer Aftermarket Tieferlegung und damit vermutlich härterem Fahrwerk als notwendig. Genauso beschlugen die Scheiben bereits auf wenigen Metern und die Innenraum hatte auffällige Stockflecken. Das Armaturenbrett knarzte bereits nach wenigen Meter bei jeder Bodenwelle, ist aber ansonsten hochwertig verarbeitet und erzeugt das Gefühl in einem besonderen Fahrzeug zu sitzen. Im Gespräch mit dem Händler erfahre ich ausserdem, dass das Dach nicht lackiert sondern Foliert ist und dass die Finanzierung trotz des relativ günstigen Preises extrem teuer ausfällt.

Vorteil vom Italia vs. Spider – man sieht den Motor durch das Glasdach – einfach genial.

Insgesamt also eine interessante Erfahrung die die „Italian Super Car“ Flamme weiter befeuert hat. Der erste Eindruck ist sicherlich unzureichend um ein generelles Urteil zu fällen. Meine eher verhaltene Begeisterung am Ende des Vormittags, liegt mehr an diesem spezifischen Fahrzeug als generell am Ferrari 458. Der Suchauftrag beim Autoscout bleibt jedenfalls mal aktiv ;-).