Ich habe zum Winterschlaf schon einige Zeilen geschrieben. Hier nun ein Update wie ich einen Standplatten verhindere.

Zusätzlich können auch noch „Reifenschuhe“ verwendet werden, die Standplatten noch effektiver verhindern sollen. Man kann das Fahrzeug aber auch einmal im Monat bewegen.

Auszug aus dem ersten Artikel zum Winterschlaf

Natürlich kann man in „Reifenschuhe“ investieren. Bei sehr hochwertigen Fahrzeugen oder Oldtimern, die noch seltener bewegt werden, kann das eine Überlegung wert sein. (z.B. von der Firma J.F. Stanley & Co – die TireShoes®)

Pjama runter und ein paar Meter nach vorne gerollt…

In viele Foren & Beiträgen wird auch davon berichtet, dass man den Motor gelegentlich doch anlassen soll. Folgendes als Hintergrund; Wasser soll im Öl kondensieren, wenn es nicht regelmässig erhitzt wird. Dies kann zu Korrosion führen. Ausserdem besteht bei längerer Standzeit die Gefahr, dass sich Teile im Motor oder Antriebsstrang festbacken bzw. undicht werden.

Ob das nun wirklich ein ernsthaftes Problem für moderne Fahrzeuge darstellt, muss jeder selber beurteilen. Dennoch wird in vielen Auto-Foren mal mehr, mal weniger emotional das Thema und die möglichen Gegenmassnahmen diskutiert. Meist finden sich folgende Varianten mit mehr oder minder guten Erklärungen in den Beiträgen der User:

  • Nur den Anlasser drehen lassen, bis die Ölpumpe das Öl fördert, ohne aber den Motor zu starten. Ich behaupte das ruiniert über kurz oder lang sowohl Ölpumpe als auch Anlasser. Der Vorteil soll hier sein, dass zwar das Öl bewegt wird und ein Ölfilm auf die kritischen Teile gespritzt wird, aber keine „kalten“ Verbrennungsrückstände ins Öl gelangen und somit nicht noch zusätzlich Wasser ins Öl gebracht wird. Wendet man diese Vorgehensweise an, sollte man sich sicher sein, dass die Ölpumpe auch wirklich den Druck aufbaut, nicht bei jedem Auto geht das.
  • Den Motor starten und kurz laufen lassen. Hier dürfte es sich um die grösste Tortour handeln, meist wird davon ganz abgeraten. Nicht nur erhöht man damit den Wasseranteil im Öl, sondern belastet die Teile und Umwelt unnötig. Im Grunde ist es ein Kaltstart, ohne Bewegung im Antriebsstrang.
  • Den Motor so lange laufen lassen bis Öl und Kühlwasser auf Betriebstemperatur gekommen sind, dabei reicht allerdings meist Standgas kaum aus . Für die Umwelt natürlich ganz schlecht. Der Antriebsstrang und insbesondere Getriebe und Differenziale werden dennoch nicht bewegt.
  • Gemütliche mindestens 30-60 Minuten „trocken“ fahren, dabei schön das mittlere Drehzahlband nutzen. Das geht natürlich nur gut bei gutem Wetter ohne Salz auf der Strasse. Andernfalls schadet man seinem Auto nur noch mehr. Dies ist aus meiner Sicht die beste Alternative aus der obigen Liste. Vorteil ist hier, der gesamte Antriebsstrang inkl. Getriebe, Differential und Bremsen wird warm und behält seine Gängigkeit. Und auch nur diese Variante verhindert Standplatten effektiv!

Was also wenn man wegen schlechtem Wetter nicht raus kann und dennoch den Standplatten verhindern will?

Ich bin dazu übergegangen, den 911er einmal im Monat einige Meter vor und zurück zu rollen. Dabei gestallte ich die Position und den Lenkeinschlag jedesmal etwas anders. Damit muss ich keinen Motor starten, bewege dennoch die Achsen etwas und verhindere angebackene Bremsbeläge. Natürlich wird das Getriebe nicht wirklich bewegt, aber das halte ich auch für eher unkritisch. Insgesamt gehe ich davon aus, der Motor vom 911er hat kein Problem, ein paar Monate nicht angelassen zu werden. So lange die Batterie geladen wird, ist er bei mir bisher immer aus der Winterpause ohne Probleme erwacht.

Es gibt einem auch die Gelegenheit den 911er zu bewundern 😉

Natürlich schiebe ich den Wagen zurück an seinen Platz. Allerdings achte ich dabei auf einer veränderte Position der Reifen am Ende der Prozedur. In meiner Garage lässt sich das ganz einfach durch die Bodenfliesen bestimmen. Einfach zwei Fliesen versetzt abstellen und schon hat man 1/4 – 1/2 Radumdrehung Veränderung erreicht. Alternativ kann man auch den Trick der Strafzettelschreiber anweden. Ein Kreidestrich am Reifen anbringen und dann sicherstellen, dass der Strich am Ende nicht an der gleichen Position landet.

Wer im Winter das Fahrzeug garnicht bewegen will oder kann, bzw. länger einlagert, dem empfehle ich einen anderen Radsatz zu montieren, z.B. mit einem Satz alter Reifen, die lediglich als „Standreifen“ verwendet werden. Das hat den Vorteil, dass man das Fahrzeug nicht auf Böcke setzen muss und die Federgeometrie bleibt unverändert über die Zeit der Einlagerung. Das Fahrzeug lässt sich dennoch im Notfall schnell auf eigener Achse bewegen.

Natürlich stecke ich danach das Batterieladegerät wieder an.