Die Renault Zoe ist unser neuer schicker, französische Daily Driver in der Garage. Mit einer theoretischen E-Reichweite von 386km aus seiner 52kWh Batterie (real eher bei 250km, denn der Verbrauch von 17.7kWh/100km laut WLTP dürfte eher bei 22 kWh/100km liegen) ist der kleine Franzose ideal geeignet für unsere kurzen Strecken im täglichen Betrieb. Von zu Hause zur Arbeit, zum Einkaufen oder für kleine Ausflüge – selbst die Fahrt zum Flughafen Zürich oder nach München sollte machbar sein – wenn auch nicht zu empfehlen.

Die LED Rückleuchten waren Teil der letzten Modellpflege.

Die Zoe lässt sich im B-Modus weitestgehend ohne Bremseingriff fahren, dabei wird die Batterie geladen sobald man vom Gas geht. Ganz zum Stillstand reicht dieser One-Pedal Modus allerdings nicht, hier braucht es dann doch die normale Bremse (Scheiben rund um).

Schicke Alufelgen – vorne mit breiteren Michelin Reifen als hinten.

Die Zoe gibt es seit 2013 und befindet sich in seinen letzten Monaten, bevor irgendwann der Renault 5e die Zoe ablösen wird. Als eines der erste wirklich nutzbaren E-Autos ist es auch das meist verkaufte E-Auto in Europa und demonstriert damit auch die Erfahrung von Renault in dem Thema (Quelle: Wikipedia). Traditionell sind die Franzosen ja stark in Kleinwagen. In der zur Phase 2 gehörenden Zoe R135 arbeitet ein E-Motor mit 100kW Leistung und 245Nm Drehmoment. Damit ist man gut motorisiert und bis zu 120km/h auch zügig unterwegs. Als „Super-Mini“ ist das Fahrverhalten gutmütig und nur gelegentlich scharren die Räder hilfesuchend nach Traktion – das ESP bremst hier aber schnell ein. Rollbewegungen oder Kippbewegungen halten sich in Grenzen, so dass durchaus Spass bei kurviger Strecke aufkommt.

Bequeme Sitze in der ersten Reihe, mit Isofix auf der Beifahrerseite – Sitze lassen sich nicht in der Höhe verstellen.

Man sitzt hoch auf den typisch französisch, weichen Sesseln in der ersten Reihe. Seitenhalt und Beinauflage sind zurückhaltend ausgeführt und wäre für den Renault 5e als Nachfolger eine sinnvolle Verbesserung!
Das Raumgefühl und die Übersichtlichkeit der Zoe sind aber sehr gut. Windgeräusche halten sich auch in Grenzen und die BOSE Stereoanlage spielt ohne grosse Probleme vom Mobiltelefon Musik mit ausreichender Dynamik ab. Insgesamt zeigt sich der kleine Franzose von der multimedialen Seite – das verbaute Infotainment beherrscht neben dem eigenen TomTom Navi auch DAB & Co sowie Androide Auto / Apple Car Play. Auch die Anbindung des Autos mit der Renault App ist einfach und geht schnell von der Hand. Nach etwas Gewöhnungszeit geht die Bedienung leicht von der Hand, denn Lüftung & Co sind als einfache Dreh/Drückregler ausgeführt, das Lenkrad liegt gut in der Hand und verfügt über richtige Tasten für Tempomat/Limiter und Tachodisplay.

Infotainment kann alles was man heute erwartet – Android Auto, Apple Car Play, TomTom Navi, Bluetooth streaming etc.
Das Armaturenbrett ist nett gemacht, mit der Stoffeinlage und weichen Kunststoffen – wieso die Türen diese nicht auch bekommen haben, bleibt das Geheimnis von Renault.

Was ich bisher nicht geschafft habe ist der Zoe beizubringen den Akku Maximal bis 80% zu laden – das scheint es nicht zu geben. Insgesamt sind die Informationen die man zum Ladevorgang bekommt eher sparsam – die App bietet hier etwas mehr Übersicht in der Ladehistorie. Ladegeschwindigkeiten bis zu 46kW (DC) und 22 kW (AC) sollen drin sein – Langstrecke ist mit der Ladeleistung natürlich nicht das optimale Einsatzgebiet, auch wenn die Zoe einen CCS Anschluss hat.

Das Auto gibt wenig Infos zum Ladevorgang im Display – lediglich der grüne Stecker die Zeit bis zu 100%, aktueller Füllstand und Reichweite werden angezeigt.
Die Zoe kann CCS – aber nur bis 46kW – hier beim Porsche Charger werden die am Anfang auch gezogen, doch schon nach kurzer Zeit fällt die Ladekurve drastisch ab.
Nein hier hat kein Taycan geladen sondern die Zoe – mit geringer Ladeleistung.

Überzeugend ist das Raumangebot der Zoe. Der Kofferraum reicht für den Wocheneinkauf und die Sitze lassen sich umlegen, damit ist man auch für Sperriges gerüstet. Etwas schade ist die trotz doppeltem Ladeboden relativ hohe Ladekanten, das hätte man noch besser machen können. Ingesamt ist das Auto alles andere als klein – es baut hoch, wiegt knapp 1.6t und füllt einen normalen Parkplatz gut aus.

Geräumiger Kofferraum – mit doppeltem Boden, aber einer Ladekante.
2/3 – 1/3 umlesbare Rückbank, aber keine ebene Ladefläche.

Bisheriges Fazit: Auf den ersten 200km macht die Zoe einen gelungen Eindruck und wurde gleich von der Familie ins Herz geschlossen – ein nettes Auto, das in seiner letzten Auflage auch durchaus schick aussieht. Mal schauen wie sich die Zoe im Alltag so schlägt. Zunächst steht erstmal die Installation einer Wallbox an!