Mein BMW 118i hat jetzt fast 7.000 km hinter sich, Zeit ein kleines Resumeé (ich schreibe bewusst nicht Resüme, da ich die neue deutsche Rechtschreibordnung nur partiell anwende) zu erstellen:
Gekauft habe ich den 118i aus 3 Gründen, erstens: das Preisleistungsverhältnis erschien mir am ausgewogensten, zweitens: die Versicherung- und KFZ-Steuer hält sich in Grenzen (Österreichische Maßstäbe) und drittens: auch wenn der 118d günstiger gewesen wäre, die Motorcharakteristik eines Diesels sagt mir persönlich nicht zu, dazu kommt auch noch, dass ich größtenteils in der Stadt unterwegs bin, und die Kurzstrecke des Diesels Tod ist.
Probefahrt, Kaufgespräch und Lieferung
Der Kauf des 118i war mehr oder weniger ‚blind‘, soll heißen ich bin nicht direkt mit einem 118i probegefahren, sondern bekam einen 116i vom örtlichen BMW Autohaus für anderthalb Stunden zur Verfügung gestellt. Beim Verkaufsgespräch das 2 Wochen später geführt wurde, entschied ich mich dann aber doch für etwas stärkeres: zwar kann man mit weniger PS auch zu schnell fahren, im Sinne der Verkürzung des Überholvorganges jedoch kommt etwas mehr Schub dem Fahrer deutlich entgegen – im Gegensatz zum herannahenden Gegenverkehr.
Ausstattungstechnisch wollten wir (meine Lebensgefährtin und ich) die Dinge haben, die wir in unseren bisherigen Autos nicht vorfanden. Laut dem Car-Configuration-Center auf www.bmw.at bestellten wir folgendes Auto:
- BMW 118i E87 N46 1.8
- in Le Mans Blau metallic
- mit den Sonderausstattungen
- Multifunktion für Lenkrad
- ohne Modellschriftzug
- Elektrische Fenster hinten
- Sonnenschutzverglasung
- elektr.Sitzverst. + Memory/F
- Hifi Lautsprechersystem
- Tagfahrlichtschaltung
- M-Sportpaket
- M Sportpaket inkl. Ö-Paket
- Klimaautomatik
- Skisack
- Fussmatten Velours
- Shadow Line
- Sportsitze Fahrer+Beifahrer
- M-Lederlenkrad
- Dachhimmel Anthrazit
- Le Mans Blau metallic
- Stoff-/Sensatec-Flashpoint schwarz
- M-Sportfahrwerk
- Nebelscheinwerfer
- Exterieur in Wagenfarbe
- LM Rad Doppelsp. 207 M 17″
- Radio BMW Business CD RDS
Die Lieferung ging extra schnell über die Bühne, 6 Wochen waren eingeplant, nach 4 Wochen stand der Wagen beim Händler.
Wieso genau diese Extras und wieso fehlen Navigationssystem, Xenon und andere Dinge?
Nun, Navi deshalb nicht weil mir ein damaliger Aufpreis von rund 2.500€ etwas zu hoch erschien, besonders in Anbetracht der Tatsache, das Garmin & Co einfacher zu bedienende Geräte um eine ganze Menge Geld weniger anbieten.
Xenonlicht ist ein nettes Feature, dem Preis meiner Meinung nach aber nicht unbedingt notwendig, ich fahre zwar auch viel in der Dunkelheit – speziell im Winter wenn es schon um 15:00 finster wird – komme aber auch mit H1 und H7 sehr gut zurecht.
Die Frage lautet nun warum ich genau diese Ausstattung gewählt habe?
„Multifunktion für Lenkrad“ ist durchaus angenehm, den Radio bedienen zu können und beide Hände am Lenkrad zu lassen, weiters kann auch die Freisprecheinrichtung (die ich nicht habe) bedient sowie die Umluftautomatik ein- und ausgeschalten werden.
„Ohne Modellschriftzug“ ist ein Gratisupgrade, nicht jeder muss wissen was vor ihm fährt, die traurigen Gesichter nach einem Überholmanöver sind Grund genug sich dafür zu entscheiden.
„Elektrische Fenster hinten“ deshalb, damit die im Fond Mitreisenden sich im 21. Jahrhundert wähnen, Kurbeln sollten der Vergangenheit angehören.
„Sonnenschutzverglasung“ ist gleichbedeutend mit „dunklen Scheiben ab der B-Säule“, verwährt Einblicke von Außen, bietet einen guten Kontrast zur Lackierung und erspart einem das Herumbasteln mit Folien.
„Elektrische Sitzverst(ellung) mit Memory/F(unktion)“ bietet sich immer dann an wenn ein Fahrerwechsel stattfindet. In meinem Fall fast täglich, und das Rumfummeln an diversen Hebeln, Kurblen etc. kostet wertvolle Zeit die nicht mit der Freude am Fahren verbunden werden kann. Die Einstellungen des jeweiligen Piloten werden im Schlüssel gespeichert, und umfassen nicht nur die Sitzposition sondern auch die Einstellungen der Klimaautomatik, des Radios und der Außenspiegel, lediglich der Innenspiegel muss positioniert werden. Sobald der Wagen entsperrt wird, fährt der Sitz in die für den Fahrer gespeicherte Position – mehr Luxus geht wohl kaum.
„HiFi Lautsprechersystem“ bietet sich immer an wenn man audiophil ist. Wer gerne Musik hört und diese auch in einer angemessenen Lautstärke in all ihren Höhen und besonders Tiefen erfahren möchte, ist mit der BMW Lösung von Harman/Kardon inkl. 10 Lautsprechern bestens aufgehoben. Wer etwas mehr Einstellungsmöglichkeiten möchte, sollte zum Professional System greifen.
„Tagfahrlichtschaltung“ aufgrund der Gesetzesnovelle in der Österreichischen StVO im Jahr 2005. Man muss nicht ans Einschalten denken, erspart sich im Falle einer Kontrolle wertvolle 21€ und der Lichtschalter zeigt wesentlich geringere Abnutzungserscheinungnen.
„M-Paket“ gibt dem 1er den sportlichen Anzug den er verdient, das Fahrwerk ist sehr gut abgestimmt, wenn auch einigen Fahrern zu hart. Die Lackierung in Le-Mans-Blau hab ich aus Gründen der Exklusivität gewählt, die Farbe gibt es ja nur in Verbindung mit dem M-Paket.
Abschlussbetrachtungen
Der 118i zaubert mir noch immer ein Lächeln ins Gesicht, sei es beim Beschleunigen, Überholen, Tanken oder Waschen. Ein Durchschnittsverbrauch von 9.5l/100km kommt nur durch den ständigen Stadtverkehr zustande, außerhalb des Ortsgebiets sinkt der Verbrauch problemlos unter 7.5l/100km, natürlich nur wenn man möchte ;-). Der Motor ist in jedem Gang durchzugsfreudig, dreht ohne Anstrengungen nach oben hoch, und eine Höchstgeschwindigkeit (lt. Tacho) von über 210km/h bringen einen auch mal zügiger von A nach B (schneller fuhr ich den Wagen noch nicht, in Österreich gelten 130km/h als Höchstgeschwindikeit, und ab 181km/h ist der Lappen weg). Der Wagen hat genug Leistung für kurze Powerslides auf trockenem Asphalt, die Bremsen sind phänomenal, auch bei hohen Belastungen sehr standfest. Speziell bei Bergstrecken kommen dem 118i die Mehr-PS und das Mehr-Drehmoment zugute. Mit der Qualitätsanmutung im Innenraum bin ich sehr zufrieden, die Kunststoffe bedürfen aber doch etwas mehr Zuneigung in Sachen Pflege. Alles in allem ein unvernünftiges Auto mit einem hohen Vernunftsfaktor.
iviz
5. Februar 2007 — 15:11
Le Mans Blau ist schon sehr schick… leider ja nur mit M-Paket bestellbar. Deine Argumente bei der Ausstattung kann ich nachvollziehen. Ich für meinen Teil habe aber entschieden, beim nächsten Fahrzeug in jedem Fall Xenon zu ordern. Gerade der 1er BMW hat eine selten schlechte Lichtanlage, für meine Begriffe, hier gibt es deutlich bessere Anlagen, auch mit H7 :-/
maze
5. Februar 2007 — 15:28
Beim nächsten Auto lass ich natürlich keine Checkbox mehr leer 😉