Schon mehr als einmal haben wir uns zum Mini geäußert und immer war das Fahrwerk gelobt worden. Die Motoren, die Geräuschkulisse und insbesondere das Armaturenbrett boten aber schon von Anfang an Anlass zur Kritik.


Mini Cooper D macht immer ein freundliches Gesicht

Der kleine Ableger des BMW Konzerns, nicht zuletzt wegen seines Beitrags zum Gewinn und zur CO2 Bilanz, ist sicher eine der besseren Entscheidungen des Managements in den letzten Jahren gewesen. Gerade junge Leute (zu denen wir uns hier mal alle zählen wollen) sollen angesprochen werden. Die Modellpalette umfasst mittlerweile auch eine Art Kombi mit Klapptüren, den Mini Clubman.


Die Frontpartie wurde bei letzten Modellwechsel deutlich überarbeitet.

Die neuste Version des Mini Cooper konnte ich für einen Tag als Ersatzwagen zur Probe fahren. Freundlich sieht er aus, ein Auto das irgendwie versucht jederzeit gute Laune zu verbreiten, egal ob im Stand oder auf der Straße.


Die Traktion des Fronttrieblers im Winter ist gut.

Der 110PS starke Diesel soll den Kleinen in 9,9 Sekunden von null auf hundert beschleunigen und nur 3,9 l/100km im Mittel verbrauchen. Das zusammen mit PSA entwickelte Triebwerk zeichnet sich durchaus mit hoher Laufkultur aus, der Diesel bleibt im Vergleich zum 120d sogar deutlich mehr im Hintergrund. Auch der Verbrauch, auf den wenigen Kilometern die ich gefahren bin, war durchaus akzeptabel, wenn man jedenfalls dem Boardcomputer glauben kann.


D für Diesel im Mini

Langsam ist man mit dem Cooper D jedenfalls nicht unterwegs, tief dagegen schon. Das Fahrwerk ist eher straff ausgelegt und verschweigt den Untergrund auf dem man sich bewegt nur leidlich, dafür ist die Traktion sehr gut und die Kurvengeschwindigkeiten recht hoch. Der Seitenhalt der Sitze kann den Querkräften nichts entgegen setzen, man rutscht hoffnungslos hin und her. Die Bremsanlage umfasst die Scheibenbremsen dagegen fast schon eine Spur zu abrupt.
Im direkten Vergleich zum Einser, dessen Schaltung ja schon etwas straffer zu schalten ist, wirkt der Mini noch deutlich härter, aber die Gänge lassen sich immer präzise ansteuern und das Schalten ist auch auf Dauer keine unangenehme Tätigkeit.


Ergonomie ist nicht die Stärke des Mini.

Gewöhnungsbedürftig ist auch für mich der mittig angeordnete Tacho. Nicht nur lenkt der Blick auf den Tacho unglaublich ab, die gefahrene Geschwindigkeit gerade im Bereich zwischen 50 und 100km/h lässt sich nur schwierig ablesen. Insgesamt tritt die Ergonomie hinter das Design zurück, die ganzen Kippschalter sind zwar nett anzuschauen, aber irgendwie nur mäßig praktisch.

Kofferraum, freundliche Umschreibung für den Platz hinter den Sitzen!

Der Kofferraum bietet geradeso Platz für zwei Wasserkisten, was nicht weiter schlimm ist, denn hinter Fahrer und Beifahrer kann eh niemand sitzen der Beine hat. Die Verarbeitung des Mini Cockpits liegt auf hohem Niveau und bietet sonst keinen Grund zur Beanstandung.


Der Innenraum ist gut verarbeitet.


Rahmenlose Scheiben eher selten in der Klasse.


Für 19.400€ gibt es auch eine menge Chrom.

BMW will für den kleinen Diesel in der Grundausstattung 19.400€ vom Kunden haben. Ein stolzer Preis, der aus meiner Sicht, höchstens durch die Dynamik, gerechtfertigt ist. Glaubt man JC von TopGear, dann ist der 2.000€ billigere Suzuki Swift Sport nicht nur die günstigere Alternative. Da ich selber noch kein Swift fahren konnte, aber auf den Messen mich die Fahrzeuge vom Innenraum her durchaus angesprochen haben, wäre ich für einen Test aufgeschlossen.

Fazit:

Mini Cooper D, guter und dynamischer kleiner Diesel, mit Schwächen bei Raumangebot und Ergonomie. So, would you buy one? No.